Wer wir sind
Das "Cimbern-Kuratorium Bayern" wurde im Jahr 1970 in München als eingetragener Verein gegründet. Die Initiative zur Gründung ging von dem Landshuter Hugo Resch aus, der als Mitarbeiter des Arbeitsamtes in den 1960er Jahren nach Italien entsandt wurde, um italienische Gastarbeiter zu rekrutieren. Als er feststellte, dass es sich bei der Sprache, die in den XIII und VII Gemeinden sowie in Lusérn gesprochen wurde, um eine sehr alte Form des Bairischen handelt, stellte er fortan sein Leben in die Erforschung und den Erhalt dieser Sprache.
Wichtigste Aufgabe und Zweck des Vereins ist deshalb bis heute die Pflege und Erhaltung von Sprache und Kultur der Cimbern, einer aus Bayern und Tirol nach Oberitalien ausgewanderten Bevölkerungsgruppe. Denn Sprache ist, wie wir wissen, unser wertvollstes Gut.
Einer der Mitbegründer des Kuratoriums war der damalige Oberbürgermeister von München, Hans-Jochen Vogel. Seit 2013 steht Jakob Oßner aus Velden dem Kuratorium als Vorsitzender vor.
Was wir wollen
Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, dass es zwischen Bayern und Regionen Italiens, in denen "cimbrisch" gesprochen wird, gemeinsame Sprachwurzeln - eine gemeinsame Identität - gibt. Denn das cimbrische Idiom ist besonders dem noch bäuerlich geprägten Altbayerischen sehr ähnlich.
Es ist unser Anliegen, die gemeinsame Tradition und Geschichte zwischen Bayern und Oberitalien zu pflegen und zu vertiefen und damit einen Beitrag zum Erhalt der mittelalterlichen Sprachform zu leisten. Unser Ziel ist es, auch die nachrückenden Generationen mit der Geschichte der Cimbern vertraut zu machen.
Daneben tragen wir zum Verständnis zwischen den Völkern und für ein gemeinsames Europa bei. Dieses soll kein "Einheitsbrei", sondern ein Europa der Vielfalt der Regionen in Sprache und Kultur sein. Denn das ermöglicht Traditionelles in den einzelnen Regionen zu erhalten und zu fördern. So wächst Europa von unten her zusammen und es braucht kein Aufoktrieren von oben.
Was wir tun
Im Fokus unseres Handelns steht der Erhalt und die Bekanntmachung der zimbrischen Sprache, wie sie in den so genannten XIII und VII Gemeinden sowie in Lusern gesprochen wird.
Wir nutzen dazu heute moderne Medien wie das Internet und Facebook, um die Ergebnisse jahrzehntelanger akribischer Sprachforschung adäquat und zukunftsfähig präsentieren zu können.
Zu den wertvollsten und umfangreichsten "Früchten" der Arbeit unseres Wissenschaftler-Teams gehört die Digitalisierung des cimbrisch-deutschen Gesamtwörterbuchs von Hugo Resch, der für seine Sammlung von 70.000 zimbrischen Begriffen und sein unermüdliches Engagement u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2014, 20 Jahre nach dem Tod des Urhebers, ist es gelungen, aus dem digitalisierten Material ein Online-Wörterbuch zu entwickeln, das Sprachforschern weltweit zur Verfügung steht.
In der Zukunft wollen wir unsere Homepage mit ihrer umfangreichen Mediathek weiter multimedial ausbauen und unsere Mission, unsere Aktivitäten und Arbeitsergebnisse über soziale Netzwerke verbreiten.